Praher Gustavine (89)

* 25.04.1932 † 28.11.2021
Begräbnis:03.12.2021
Uhrzeit:14:00 Uhr
Ort:Pyhra

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Praher Gustavine


Kondolenzbuch

† 28.11.2021

Tanja:

Die Bande der Liebe werden mit dem Tod nicht durchschnitten. Thomas Mann Mein geliebte Oma, der Augenblick ist gekommen. Lange gefürchtet. Nicht unerwartet. Und doch plötzlich. Du bist nicht mehr da. Ich bin unendlich traurig, dass ich von Dir Abschied nehmen muss, aber ich bin auch dankbar, dass Du mich so lange auf meinem Weg begleitet hast und mir eine sehr, sehr schöne Kindheit beschert hast. Schon als ganz kleines Mädchen gab es nichts Schöneres für mich als bei Opa und Dir zu sein. Ich habe in Eurem Bett geschlafen, den Kopf bei Dir, die Füße bei Opa. Wie oft hast Du das erzählt. Und wie oft bin ich in Deiner Küche am Fenster gesessen und habe Dir beim Backen zugesehen, im Hintergrund hat der kleine Radio gespielt. Die Rührschüssel hast Du extra immer ein bissal schlampig ausgeputzt, damit mir mehr zum Rausschlecken geblieben ist. In der Speis war stets ein was Süßes, damit Onkel Erich und ich nicht umsonst gesucht haben. Sobald die Ferien begonnen haben, habe ich ruckzuck meine kleine Reisetasche gepackt und mich auf den Weg zu Opa und Dir gemacht. Wenn Mama und Papa mich wieder abholen wollten, habe ich so lange gebettelt bis ich zumindest noch ein, zwei Tage länger im Hotel Oma bleiben durfte. Nie warst Du mit mir ungehalten, Du hattest immer für alles Verständnis und hast mich mit Deinem „Sie is halt in an bleden Alter“ in Schutz genommen. Wenn ich meine Konzerte in der Musikschule gespielt habe, bist Du ganz selbstverständlich dagewesen und auch die Theateraufführungen in der Schule hast Du nie versäumt. Du hast kein Geheimnis daraus gemacht, dass Du stolz auf mich bist. Vieles hast Du mir gelernt, zB Häkeln und Stricken, nur mit der Nähmaschine bin ich nie gut Freund geworden. Als ich an dem Patchwork-Rucksack verzweifelt bin, den ich in Werken machen hätte sollen, bist Du parat gestanden und hast ihn am Nachmittag vor der Abgabe gschwind für mich genäht (jetzt können wir’s ja verraten, jetzt ist’s schon verjährt). So warst Du halt: immer für mich da. Wir haben so viele schöne Dinge miteinander erlebt. Wie oft sind wir gemeinsam nach Mariazell gefahren. Wenn ich an unsere Wien-Tour denke, muss ich heute noch lächeln: der Opa wollte unbedingt mit allen U-Bahnlinien fahren und hat die zwei Stunden genossen, Du dagegen hast Deine Handtasche krampfhaft umklammert und kein Wort gesagt, bis wir wieder daheim waren. Als Du erfahren hast, dass Du Urli-Oma wirst, war die Freude riesig. Kaum war Jenny auf der Welt, seid Ihr zwei auch schon im Spital gewesen um sie zu begrüßen. Meine Kinder haben sogar in der Bettwäsche geschlafen, die Du damals für mich genäht hast. Du hattest so eine Freude mit Jenny, ihre Fotos haben Deine ganze Küche geziert. Ich hätte mir gewünscht, dass sie auch noch mit Dir Kuchen backen oder Mensch ärgere Dich nicht spielen kann. Aber dann bist Du leider krank geworden. 2013 hat uns vollkommen unerwartet der Opa verlassen und Deine Krankheit ist fortgeschritten, sodass es notwendig wurde, dass sie ausgebildete Pflegekräfte um Dich kümmern. Am Samstag Vormittag sind Jenny und ich Dich immer besuchen gekommen. Voller Freude habt ihr beiden miteinander gemalt oder mit den großen Dominosteinen gespielt oder Märchenbücher angeschaut. Doch Deine Krankheit hat sich leider nicht bremsen lassen. Mit Josef konntest Du all die Dinge nicht mehr machen, aber man hat Dir die Freude angesehen, wenn die Kinder und ich Dich besucht haben und wir alle gemeinsam mit Mama und Papa im Kaffeehaus einen Kuchen gegessen haben. Doch dann kam Corona und für eine sehr lange Zeit war es mit den Besuchen vorbei. Als wir vor ein paar Wochen das letzte Mal bei Dir waren, sind wir wieder im Kaffeehaus gesessen, die Kinder haben wie immer einen Schokokuchen gegessen und Du hast die beiden angestrahlt, in der Hand die kleine rosa Puppe, die Jenny Dir bei jedem Besuch mitgenommen hat. Als wir uns damals verabschiedet haben, habe ich nicht geahnt, dass es das letzte Mal sein würde. Ich liebe Dich Oma und ich vermisse Dich schrecklich. Mich tröstet, dass Du nun in einer besseren Welt ohne Schmerzen wieder mit dem Opa vereint bist. Ich weiß, dass ihr beide immer auf mich und die Kinder runterschaut und Eure Hand schützend über uns haltet. Ich liebe Dich! Dein Tani-Mändschi
Geschrieben am 02.12.2021 um 15:44